Ohrwürmer (Dermaptera)
Bei den Ohrwürmern scheiden sich die Geister. Sie werden
sowohl als Nützling, als auch als Schädling betrachtet. Vorweggenommen sei, dass sie nicht in Ohren kriechen und auch keine Würmer sind. Sie zählen auch nicht zu den Käfern, sondern bilden eine
eigene Ordnung bei den Insekten. Es gibt zwar ca. 30 Arten in Mitteleuropa, es ist aber nur eine Art weit verbreitet und tritt normalerweise auf. Die Zwiespältigkeit gegenüber den Tieren ist
durch ihr breites Nahrungsspektrum gegeben. Sie fressen Blatt- und Blutläuse, Schildläuse, Raupen und Insekteneier wie vom Apfelwickler, Gespinstmotte oder Milben. Zusätzlich weiden Sie
Mehltaurasen ab. Leider fressen Sie auch zarte Pflänzchen und knappern Obst an. Der nützliche Aspekt überwiegt jedoch bei Weitem!
Lebensraum und Entwicklung:
Das Weibchen legt im Frühjahr 50-60 Eier in Bodenröhren und betreibt intensive Brutpflege. Das ist für Insekten eher ungewöhnlich. Diese Generation ist bis zum Sommer ausgewachsen, legt selbst
Eier und diese Generation überwintert. Ohrenschlürfer sind nachtaktiv und leben tagsüber in feuchten Mauerritzen, unter Bodenbrettern, Folien und Laub.
Will man Ohrwürmer gezielt an- oder auch übersiedeln (weil sie zur Plage werden), stellt oder hängt man einen Blumentopf mit Holzwolle verkehrt auf. Die Ohrwürmer verbringen den Tag dort und
können so einfach weggebracht werden.
Nützlich gegen:
Blattläuse, Blutlaus, Raupen, Insekteneier
Die Larven der Ohrenschlürfer sehen wie die erwachsenden Tiere aus. Das heißt sie machen eine unvollkommene Verwandlung durch.